Unsere Geschichte

Chronik

Liebe Gäste,
liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder,

im Jahre 1964 wird auf der Vereinsversammlung, die im Lokal Brauer, Weseler Str. stattfand, der Beschluss gefasst, den BSV Rees-Feldmark, Groin und Bergswick in einzelne Schützenzüge aufzugliedern. Am 06. Mai 1965 findet die Gründungsversammlung, unter Vorsitz von Heinrich Nolden, im Lokal „Zur Flora“ statt. Unter den 27 Teilnehmern befinden sich auch der I. und II. Präsident des Schützenvereins. In einer kurzen Ansprache wird über Sinn und Zweck der einzelnen Schützenzüge gesprochen. Ich zitiere aus dem Protokoll:

„Wir sind heute Abend hier versammelt, um den Zug eine feste Bindung zu geben. Es soll keine Augenblickserscheinung sein, sondern eine Sache von Dauer. Alle Be- schlüsse, die heute Abend gefasst werden, sind bis auf weiteres maßgebend für das Wohl des Zuges und des Schützenvereins.“

Bereits ein Jahr nach der Gründungsversammlung wird das erste Zugfest in der Metzgerei des Schützenbruders Alfons Terhorst gefeiert. Von nun an folgen regelmäßige Zugfeste, auf denen sicherlich der Humor, die Geselligkeit und der Frohsinn nicht zu kurz kommen. Gefeiert wird ausschließlich im Zuglokal „Zur Flora“, wo sich die Wirtsleute Martha und Paul Thenagels rührend um unser Wohlergehen kümmern.

An manchen Zugfestabenden reichen die unteren Räumlichkeiten einfach nicht aus. Kurzerhand haben wir den Treppenaufgang zur oberen Wohnung belagert und den Weg zum „stillen Örtchen“ in eine Stehbar verwandelt. Als Abstellplatz für unsere Getränke reichte ein kleiner runder Tisch oder auch einmal ein Zigarettenautomat, Improvisation ist eben alles.

Daß Einfaltsreichtum und Humor bei den Mitgliedern unseres Zuges vorhanden sind, beweisen die Schützenbrüder Walter Bartels und Josef Schloßmacher bereits beim Verfassen Ihres Aufnahmeantrages. Als stramme Marschierer bekannt, beantragen sie ihre Mitgliedschaft im BSV, Zeugen sind die Kegel- und Schützenbrüder vom Kegelclub „Had op had“, auf sehr originelle Weise, da dieser Antrag auf einem Werbedruck der König-Brauerei festgehalten wurde.

Nach 11jähriger Tätigkeit als Zugführer unseres Zuges tritt am 03. September 1976 Heinrich Nolden aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. In Anerkennung für seine Verdienste um das Wohlergehen des I. Zuges wird er zum Ehrenzugführer ernannt. Als Nachfolger wird Schützenbruder Paul Grins gewählt, stellvertretender Zugführer bleibt Heinz Stockmann.

Den Gedanken, ein Maifest zu veranstalten, setzen wir am 21. Mai 1977 in die Tat um. Beim Schützenbruder Hermann Rottmann wird die große Scheune ausgeräumt und mit frischem Grün und bunten Lichterketten dekoriert. Am Nachmittag findet ein Preis- und Königschießen statt, am Abend spielt eine Kapelle zum Tanz auf. Da allen Beteiligten das Maifest gefallen hat, wird beschlossen, jährlich dieses Fest zu wiederholen. Seit dem 24. August 1985 wird anstatt des Maifestes alle 2 Jahre ein Biwak auf dem Gelände des Gärtnereibetriebes und Schützenbruders - Willi Ditters – durchgeführt.

Einen weiteren Höhepunkt in unserer Zuggeschichte findet am 10.09.1983 statt. Beim Kaiserschießen der in Rees beheimateten Schützenvereine und Bruderschaften gelingt unserem Schützenkönig Heinrich Scholten der „Goldene Schuss“. Als Kaiser regiert er von nun an, für die Dauer von 5 Jahren, die große Schützenfamilie der Stadt Rees. Als Kaiserin steht ihm seine Gattin Johanna zur Seite, weitere Unterstützung erhält er vom Kaiserthron, allesamt Mitglieder unseres Zuges.

Auf zahlreichen Veranstaltungen treffen wir nun Heinrich und Johanna, nebst Gefolge, an, immer bemüht um das Ansehen der Schützenfamilie und immer bereit, den Beweis anzutreten, dass man in der Feldmark versteht zu feiern, fröhlich zu sein und Ausdauer zu zeigen.

Natürlich darf ich nicht diejenigen Schützen vergessen, die immer wieder durch ihre Teilnahme an Veranstaltungen benachbarter Vereine und befreundeter Schützenvereinigungen, gezeigt haben, was es heißt, ein Schütze des Bürgerschützenvereins Rees-Feldmark, Groin und Bergswick zu sein.

Im Januar 1988 beschließen Paul und Martha Thenagels, ihre Gaststätte „Zur Flora“ und somit auch unser Zuglokal, aufzugeben. Durch diesen Umstand sind wir gezwungen, uns nach einem anderen Zuglokal umzusehen. Nach längerem Hin und Her einigen wir uns auf das Reeser Sport- und Freizeitcenter.

Im gleichen Jahr geben unsere Schützenbrüder Paul Grins und Heinrich Stockmann ihren Rücktritt bekannt. Auch diese beiden Schützenbrüder haben immer wieder dazu beigetragen, unseren Schützenzug zusammenzuhalten und weiter aufzubauen. In Anerkennung für ihre langjährigen Verdienste, Paul Grins für 12 jährige Tätigkeit als Zugführer und Heinz Stockmann für über 23 jährige Tätigkeit als stellvertretender Zugführer, werden beide Schützen mit dem Verdienstorden ausgezeichnet. Als Nachfolger werden Theo Verweyen und Günter Fink gewählt, beide versprechen, den I. Zug weiterhin auf guten Kurs zu halten.

1998 wird Heinz-Jürgen Dicker zum Zugführer gewählt, der bis zum 25.08.2018 (20 Jahre) dieses Amt inne hatte. Als sein Nachfolger gewählt wurde Pierre` Hoffmann und sein Stellvertreter Stephan Noack.

Liebe Schützenbrüder und Schützenschwestern, seit dieser Zeit gehört aber auch zu unserer Pflicht, am jährlichen Schützenfest teilzunehmen. Dann heißt es, gerüstet zu sein für 3 tolle Tage in der Feldmark, gerüstet zu sein für herrliche Umzüge durch die Feldmark, dann heißt es aber auch, entschlossen zu sein, ein Königspaar für die kommende Schützensaison zu stellen.

Zahlreiche Auszeichnungen während der Schützenfeste, sei es mit dem Bataillonsorden, dem Königinnenorden, der Zugkette oder der vielen Auszeichnungen anlässlich des jährlich stattfindenden Serienschießens, geben Auskunft über Eifer und Treffsicherheit unserer Zugmitglieder. Zur Tradition geworden ist unser gemeinsames Frühstück, dass wir am Schützenfestmontag bei unserem Schützenbruder und Vogelbauer Paul Opsölder und seiner Gattin Mia abhielten, danach bei unserem Zugmitglied Hermann Brauer, im Festzelt und zuletzt im Vereinsheim des benachbarten Hundevereins, eine willkommene Stärkung für den letzten Schützenfesttag, ehe am Abend unser Fest mit dem Krönungsball ausklingt.

Ich möchte diesen Rückblick schließen mit dem Wunsch, dass jeder einzelne so weiter macht wie bisher und das unser Zug das ist, was er ist, nämlich eine Sache von Dauer und keine Augenblickserscheinung.